Zum gescheiterten barrierefreien Ausbau des Regionalbahnhofs Kastel


Für ein halbes Jahr (von März bis September 2022) waren am Bahnhof Mainz-Kastel Flächen gesperrt worden, um den seit vielen Jahren angekündigten barrierefreien Ausbau des Bahnhofs vorzunehmen und die Fahrradabstellanlage bedarfsgerecht zu erweitern. Ohne dass dies erfolgte, wurde die Baustelleneinrichtung auf dem Park&Ride-Parkplatz vor dem Bahnhof dann im Herbst aufgehoben.

 

Die verkehrspolitische Sprecherin der Stadtfraktion DIE LINKE. Wiesbaden, Mechthilde Coigné,  hatte deshalb zum nicht erfolgten barrierefreien Ausbau des Regionalbahnhofs Kastel in der Stadtverordnetenversammlung eine Anfrage an den Magistrat gerichtet. Ihr und dem Ortsvorsteher von Mainz-Kastel Hartmut Bohrer wurde seitens des Verkehrsdezernats nun ein Schreiben der "DB Netze" vom 22. November 2022 übermittelt. In diesem äußert sich die Bahngesellschaft dahingehend, dass die für den Zeitraum März bis September 2022 angekündigte Baumaßnahme, für die der Park&Ride-Parkplatz vor und weitere Flächen am Bahnhof monatelang gesperrt waren, aus organisatorischen Gründen nicht durchgeführt werden konnte. Aufgrund langer "Vorlaufzeiten" könnten die Arbeiten jetzt erst "frühestens im Jahr 2026" erfolgen.

 

„Das macht fassungslos" äußert sich Hartmut Bohrer. „Weitere drei Jahre soll gehbehinderten Menschen faktisch verwehrt werden, dass sie mit der Bahn von Mainz-Kastel Richtung Frankfurt fahren." Der mittlere Bahnsteig ist nämlich nur über Treppen erreichbar. Um in Richtung Frankfurt fahren zu können, müssen sie aktuell erst in die Gegenrichtung nach Wiesbaden fahren, um dann ihr eigentliches Ziel zu erreichen. Dass dieser unhaltbare Zustand weitere drei Jahr andauern soll, ist ein Skandal. Organisatorische Fehlplanung ist da keine Entschuldigung" meint Bohrer.

„Warum noch nicht einmal die vom Verkehrsdezernat angekündigte Erweiterung der Fahrradabstellanlage vorgenommen wurde und was angesichts der für 2026 angekündigten Schließung der Bahnschranke passieren soll, bleibt weiter ein Geheimnis" stellt die Stadtverordnete Mechthilde Coigné fest. Nach Schließung der Schranke wären nämlich der Bahnhof und mit ihm die Bahnsteige vom hoch frequentierten Rheinufer aus nur noch auf großen Umwegen erreichbar.

 

Anlagen:

1) Anfrage der Stadtverordneten Mechthilde Coigné

2) Schreiben der Deutschen Bahn AG

 

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PM-2023-02-24-Regionalbahnhof Kastel.-LSW
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2023-02-09 §45 Anfrage Ausbau Regionalbahnhof Kastel
2023-02-09 §45 Ausbau Regionalbahnhof Ka
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